Führung: Ein mystisches Kleinod - Der jüdische Bezirksfriedhof Bödigheim

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Die Führung ist Teil einer Veranstaltungsreihe des Gedenkstättenverbundes Neckar-Odenwald e.V. am Europäischen Tag der jüdischen Kultur und am Antikriegstag

Am Sonntag, den 01. September 2024 um 13:00 Uhr findet eine Führung über den Jüdischen Friedhof Bödigheim (Am Römer, 74722 Buchen) statt.

Aus Rücksichtnahme auf die jüdische Tradition werden Herren gebeten, auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung zu tragen. Treffpunkt ist der Eingang zum Friedhof. Keine Anmeldung erforderlich. Eintritt frei.

Der jüdische Bezirksfriedhof, ein heute mystisch wirkendes Kleinod am Ortsrand von Bödigheim, ist eines der wenigen noch sichtbaren Relikte einer vergangenen jüdischen Kultur. Diese hat den Buchener Raum bis über mehrere Jahrhunderte maßgeblich mitgeprägt und mitgestaltet - bis zum Ende durch die Gewaltherrschaft des NS-Regimes.

Das genaue Alter des Friedhofs ist immer noch offen. Zwar wird vermutet, dass der Friedhof bereits im Mittelalter entstanden sein muss, doch erst 1639 wird er erstmals schriftlich erwähnt. Der älteste Grabstein stammt hingegen von 1628. Innerhalb der Ersterwähnung heißt es, dass den Bödigheimer Jüdinnen und Juden der Friedhof "vor unvorstellbaren Jahren" zugestanden worden sei.

Der heutige Friedhof in Bödigheim jedenfalls war ein Zentralfriedhof mit sehr großem Einzugsgebiet. Dieses reichte von Angeltürn im Osten bis Strümpfelbrunn im Westen, von Walldürn im Norden bis Sennfeld im Süden. Nachweislich war es der Begräbnisplatz für annährend 20 Gemeinden. Heute sind auf dem Friedhof noch 1573 Grabsteine erhalten. Durch mehrere Erweiterungen wuchs der Friedhof bis auf 140 Ar an und ist somit einer der größten jüdischen Friedhöfe in Baden.

 

Veranstalter: Stadt Buchen / Bücherei des Judentums

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