Ein Plädoyer für die Gleichheit aller Menschen.
Sanna Seitz mit einem Plädoyer für die Gleichheit aller Menschen in ihrem Wettbewerbsbeitrag mit dem Titel: „Der Umgang mit Behinderung im Judentum“
Am Mittwoch, 9.7. trafen sich im BGB auf Einladung des Rektors Herrn Schwab, Frau Göhrig-Müller und Herrn Laufer mit Mitgliedern aus dem Team der Stiftung Bücherei des Judentums, Frau Brech, Herr Dr. Blatz, Herr Schmerbeck und Herr Dr. Kormann. Der erfreuliche Anlass für dieses Treffen war die Preisverleihung im Rahmen des Schreibwettbewerbes „Jüdischem Glauben und Leben auf der Spur“, den die Stiftung für Schülerinnen und Schüler aller Schultypen im NOK ab Klassenstufe 7 ausschreibt. Der Preis war in diesem Jahr mit 150.- Euro dotiert.
Die diesjährige Preisträgerin aus der 12. Klassenstufe hat mit ihrem Beitrag ein aktuell bedeutsames Thema aufgegriffen und damit zentrale Menschenrechte angesprochen: Gerechtigkeit und Gleichheit aller Menschen. Die Jury der Bücherei hat trotz einiger formaler Mängel die fundierte Bearbeitung des Themas und ihr außergewöhnliches Engagement dabei gewürdigt. Sanna Seitz beantwortete die Frage nach der Motivation mit ihrem „Interesse am Judentum“ und mit ihrer Neugierde „Über den Tellerrand hinauszuschauen“.
Sie fand bei der Suche nach Literatur sehr wenig zu ihrem Thema vor und war gezwungen bei der Recherche sehr viel Eigeninitiative zu zeigen. An ihrem Beitrag ist deutlich zu spüren, dass sie ein echtes Interesse am Thema geleitet hat, dies hängt auch damit zusammen, dass sie nun schon seit fast drei Jahren ehrenamtlich an Wochenenden als Betreuerin in der Lebenshilfe in Hainstadt mitarbeitet. Sie macht mit ihrem Beitrag deutlich, dass im Judentum durch alle Jahrhunderte bis heute die ethische Verpflichtung zu einer sozialen Fürsorge für Schwache, Arme und auch für Menschen mit Behinderung besteht. Sanna Seitz weist auf das Inklusionsprogramm der ZWST- Zentralwohlfahrtsstelle für Juden hin und betont zum Schluss ihrer Abhandlung deutlich, dass „Unterstützung und Inklusion ein Zeichen von Gerechtigkeit und Gleichheit sind. Religion sollte der Ansporn dafür sein, hilfsbedürftigen Menschen zu helfen, sie zu stärken und Nächstenliebe zu üben. Sie sollen wissen, dass sie geliebte, vollwertige und wundervolle Menschen sind, die die Gesellschaft mit einer menschlichen Vielfalt bereichern“. Es entwickelte sich im Anschluss der Preisübergabe durch Herrn Dr. Kormann und Herrn Schmerbeck noch ein anregendes Gespräch mit allen Anwesenden zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen, an dem sich auch die Preisträgerin rege beteiligte. Herr Schwab wies unter anderem auf einige soziale und friedensbezogene Projekte der Schule hin wie z.B. die Kooperation des BGB mit der Alois-Wissmann-Schule, die die Stärkung der Sensibilität für andere zum Ziel hat und unter dem Motto „Es ist normal, verschieden zu sein!“ steht. Zum Abschied betonte er noch einmal die gute Zusammenarbeit mit der Bücherei des Judentums.
von Dr. Georg Kormann